"Alles geben": Zverev bei den ATP Finals bereit für Alcaraz
Dem Gruppen-Showdown bei den ATP Finals in Turin zwischen Alexander Zverev und Carlos Alcaraz am Freitag kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Das Duell weckt Erinnerungen an ein ganz spezielles Tennis-Match.
Das Match gegen Alcaraz warf schon seine Schatten voraus, als Zverev tief in der eiskalten Turiner Nacht noch geduldig Autogrammwünsche vor seinem Hotel erfüllte. Die Laune der deutschen Nummer eins war nach seinem zweiten Gruppensieg bei den ATP Finals bestens, der Urlaub ist nah, die Form stimmt - das Wiedersehen mit Spaniens Ausnahmekönner kann kommen.
Für Zverev ist das mit Spannung erwartete letzte Gruppenspiel beim Saisonfinale am Freitag (14 Uhr) das erste Aufeinandertreffen mit Alcaraz seit dem dramatischen French-Open-Endspiel Anfang Juni - da hatte der Hamburger seinen ersten Grand-Slam-Titel nach 2:1-Satzführung noch aus der Hand gegeben. Die Erinnerungen daran schiebt Zverev aber größtenteils beiseite. Es seien "sechs Monate vergangen, es ist viel passiert", sagte der 27-Jährige, der im Kampf um das Halbfinale von Turin die Chance auf eine kleine Revanche bekommt - und sich trotz der gesundheitlichen Probleme des verschnupften Wimbledon-Champions auf große Gegenwehr einstellt.
Zverev ganz dicht vor Halbfinaleinzug
"Er hat heute ein Super-Match gespielt. Ich erwarte dasselbe", sagte Zverev über den geschwächten Alcaraz, der sich mit einem Zweisatzsieg über Andrej Rublew im Turnier zurückgemeldet hatte - gegen Zverev für seine Chance auf das Halbfinale aber wohl zum Siegen verdammt ist. Das gilt für den Hamburger umgekehrt nicht. Nach dem überzeugenden 7:6 (7:3), 6:3-Erfolg gegen den Norweger Casper Ruud steht er mit zwei Siegen aus zwei Spielen ganz dicht vor dem Einzug in die Vorschlussrunde.
Die Halbfinalteilnahme kann ihm nur noch bei einer glatten Niederlage gegen Alcaraz und einem entsprechenden Sieg von Ruud am Abend (20.30 Uhr) gegen Rublew in einem komplizierten Dreiervergleich genommen werden.
Hamburger hat in Turin noch keinen Breakball zugelassen
So weit will es der Olympiasieger von Tokio nicht kommen lassen. Zverev peilt seinen dritten Titel beim Saisonfinale der besten acht Tennisprofis nach 2018 und 2021 an - und die Form für den Angriff auf die Trophäe hat der Weltranglistenzweite definitiv. Vor allem der Aufschlag bleibt seine Waffe, in Turin hat der auffallend offensiv aufspielende Zverev noch keinen Breakball zugelassen.
Nach Turin endlich Urlaub auf den Malediven
Das soll auch gegen Alcaraz so bleiben, die Bilanz nach zehn Duellen ist ausgeglichen. Noch drei Matches stehen für Zverev in dieser Saison im Idealfall an, ehe es in die Auszeit auf die Malediven geht. Er freue sich auf den Urlaub. Denn "wir haben alle genug Tennis gespielt in diesem Jahr", betonte er. Die Jagd nach seinem ersten Major-Titel bei den Australian Open (12. bis 26. Januar) hat er aber schon im Blick: "Meine Aufgabe wird es sein, mit dieser Form oder noch besser ins nächste Jahr zu starten."